- Energiekosten senken ist bedeutsamer als je zuvor
- Eine rechtzeitige Vorbereitung auf die kalte Jahreszeit ist wichtig
- Viele einfache Verhaltensweisen können bereits den Energieverbrauch senken
Sich den eigenen Energieverbrauch bewusst zu machen, macht aktuell nicht nur aufgrund steigender Energiekosten Sinn. Der mit den Jahreszeitenwechsel einhergehende Anstieg des Energiebedarfs deutscher Haushalte ist ein zusätzlicher Aspekt, warum es gerade jetzt lohnend sein kann, wenn Eigentümer den Energieverbrauch ihrer Immobilien genau kennen. Nicht nur zur Verfolgung klimaschonender Ziele, sondern auch aufgrund der Verschlechterung der Rohstoffversorgung gilt es, das Bewusstsein über die eigene Ressourcenverwendung zu schärfen. Für viele Haushalte in Deutschland sind steigende Energiekosten zu einer echten Belastungsprobe geworden. Damit es nicht noch schlimmer wird, verraten wir im Folgenden welche alltäglichen Tricks die Energiekosten nicht unkontrolliert in die Höhe schnellen lassen.
Auf die Energiepreise einflussnehmende Faktoren unterliegen oftmals einem globalen Kontext, welcher sich dem Verbraucher in den seltensten Fällen erschließt. Vereinfachend kann deshalb unterstellt werden, dass sich die Höhe der Energierechnungen aus den jeweiligen vertraglichen Konditionen als auch dem individuellen Verhalten innerhalb eines Haushalts zusammensetzt. Da sich mit dem Ende des Sommers auch viele Gewohnheiten im Tagesablauf umstellen, lohnt es sich für viele private Verbraucher zu überlegen, mithilfe welcher Energiespar-Tipps sich bares Geld sparen lässt.
War es für den Sommer noch ratsam, regelmäßiges Stoßlüften statt eines Ventilators zum Kühlen der Innenräume zu nutzen, bietet es sich für den Herbst stattdessen an, Zugluft zu vermeiden. Damit die Innenräume in Herbst und Winter möglichst effektiv beheizt werden können, gilt es nicht bloß auf die Fenster, sondern die grundsätzliche Fassadendämmerung Acht zu geben. Eine Überprüfung etwaiger Dämmschäden der Fassade kann infolge eines Infrarot-Kamera-Check-Ups, z.B. mithilfe des Blower-Door-Tests durchgeführt werden. Die Kosten dafür variieren zwar je nach Größe und Beschaffenheit der Immobilie, für ein gewöhnliches Einfamilienhaus belaufen sie sich in der Regel auf 300 bis 400€.
Neben einer gut funktionierenden Dämmung kommt es in der kälteren Jahreszeit vor allem auf die Heizkörper an. Diese sollten möglichst weiträumig frei stehen, um beim Heizen die Wärme auf den ganzen Raum verteilen zu können. Um den Energieverbrauch nicht unnötig steigen zu lassen, zahlt es sich zudem aus, wenn die Heizung entstaubt sowie entlüftet ist. Für Letzteres benötigst Du einen Entlüftungsschlüssel oder Zange und eine Schüssel, um aus der Heizung tretendes Wasser aufzufangen. Für ein möglichst effektives Heizen kann es sich darüber hinaus lohnen, einen Check-up von einem Installateur durchführen zu lassen, um nicht unnötig viel Energie zu verbrauchen.
Haushalte können den eigenen Wohnkomfort zudem durch die Verwendung smarter Thermostate erhöhen. Eine Automatisierung der Heizprozesse führt nicht bloß zu einer optimierten Ressourcenverwendung, sondern nimmt den Bewohnern z.B. das abendliche Ausschalten der Heizung ab.
Das nächtliche Ausschalten macht übrigens nicht nur für Heizungen Sinn - mit 28% am Gesamtverbrauch des Haushalts machen elektronische Geräte, die der Information und Unterhaltung dienen den prozentual größten Anteil am Stromverbrauch aus. Das richtige Ausschalten des Fernsehers sowie weiterer Geräte mit einem Stand-by-Modus, kann deshalb auch ein bewährtes Mittel sein, den Energieverbrauch zu senken.
Unabhängig von der Jahreszeit ist das regelmäßige Abtauen des Gefrierschranks bzw. des Eisfachs eine weitere Möglichkeit des Energiesparens, da bereits eine 5mm dicke Eisschicht den Energiebedarf des Kühlschranks um 30% erhöhen kann. Viele moderne Geräte verfügen bereits über eine Funktion des eigenständigen Abtauens oder einer Anti-Frost-Funktion und fallen in eine gute Energieeffizienzklasse.
Nicht nur für Küchengeräte macht es vor der Anschaffung Sinn, sich über den jeweiligen Energieverbrauch zu informieren. Da es häufig die Geräte sind, die den meisten Strom benötigen, lohnt es sich vor dem Erwerb eines neuen Kühlschranks oder einer neuen Waschmaschine, sich vorher für die Eigenschaften und Funktionen des Gerätes informiert zu haben.
Die bewusste Steuerung des eigenen Energiebedarfs kann über Smart-Home Produkte wie Thermostate oder Kühlschränke weiter verbessert werden.
Ein bewusster Umgang mit besonders häufig genutzten Geräten zeichnet einen sparsamen Haushalt aus. Denn auch beim Kochen und Waschen lässt sich dank einfacher Tipps sparen. So bietet es sich beim Kochen an, das Wasser vorher im Wasserkocher aufzukochen, ehe es in den Topf gegeben wird. Für das händische Spülen von Geschirr, ist es oftmals zudem gar nicht nötig, warmes Wasser zu verwenden, da das Spülmittel auch mit kaltem Wasser effektiv reinigen kann. Für das Waschen verschmutzter Wäsche reicht meistens das 40 Grad Programm ohne Vorwäsche und eine Lufttrocknung aus. Dabei empfiehlt es sich für das Waschen der Wäsche die Füllmenge auszuschöpfen – das gilt auch für den Geschirrspüler – um somit Wasser und Strom zu sparen. Auch moderne LED-Lampen bieten große Einsparpotentiale. Sie haben eine längere Lebensdauer und einen viel geringeren Energieverbrauch als normale Glühlampen.
Da gegenwärtig davon auszugehen ist, dass die Versorgungslage mit Gas, Öl oder Holzpellets den Herbst und Winter über weiterhin angespannt bleiben wird, ist Verbrauchern zu empfehlen, sich in ihrem Verhalten auf ein gewisses Maß an Einschränkung vorzubereiten, um neben Energie und Geld auch Nerven zu sparen. Egal, ob Du das Eisfach enteist, den Wasserkocher entkalkst oder den Gummiriemen zur Abdichtung des Ofens kontrollierst und nur dort das Licht anschaltest, wo Du Dich aufhältst – versteckte Kniffe den Energieverbrauch zu senken, finden sich im Alltag fast überall. Und letztlich darf auch der berechtigte Energiespartipp zum Einsatz einer Wassersparbrause nicht fehlen.