Privatkunden Hybride Immobilien: Was steckt hinter Mixed-Use?

Multifunktionale Immobilien sind in den USA und im asiatischen Raum bereits verbreitet. Wohnen, Büro, Handel, Hotel und Gastronomie werden in Quartieren und Hochhäusern kombiniert. Diese Art von Immobilien wird als „Hybride Immobilien“ bezeichnet. Was genau steckt aber hinter hybriden Immobilien und wie sinnvoll sind sie? Hier erfährst Du alles rund um dieses Konzept!

Mixed-Use: Multifunktionale Immobilien

Bei hybriden Immobilien handelt es sich in der Regel um Hochhäuser, in welchen Wohnungen, Hotels, Shoppingzentren und Büros unterbracht sind. Sie bieten also eine sogenannte breite multifunktionale Nutzung zwischen Leben, Arbeiten, Einkaufen und Unterhaltung etc. Sie sind hauptsächlich in Gebieten mit steigenden Einwohnerzahlen und knappen Flächen vertreten und gelten für Investoren/Investorinnen als attraktive Projekte.

Bereits vor mehreren hundert Jahren, im Mittelalter, waren in den ersten Städten oftmals Gebäude mit gemischter Nutzung  vertreten. In der Regel befanden sich im Erdgeschoss der Häuser die Geschäfte, darüber Kontore und in der der  Etage darüber die Wohnungen. Dies ermöglichte rund um die Uhr lebendige Städte.

Heute ist in den Städten eine monofunktionale Nutzung von Immobilien üblicher, welches zu überfüllten Innenstädten bei Tageslicht und leeren Gassen am Abend führt. Natürlich kennen wir auch die klassische Mischnutzung der Immobilie mit einer Laden- oder Gewerbeeinheit im Erdgeschoss. Aber eine wirkliche multifunktionale Nutzung ist noch selten.

Was hält Investoren/Investorinnen aber von Entwicklungen hybrider Immobilien neben den hohen Investitionssummen für solche teureren Multi-Use Gebäude ab? Ganz einfach: die aufwendige und kostenintensive Planung, auch wenn sich in der Kalkulation bei optimaler Mischnutzung langfristig attraktive Erträge generieren lassen können.

Folgende interessante Beispiele von hybriden Immobilien gibt es aber bereits in Deutschland:

Die HafenCity in Hamburg soll zwischen 2025 und 2030 fertiggestellt werden und bis zu 15.000 Menschen am Wasser das Wohnen in ca. 7.500 Wohnungen ermöglichen. Dazu werden etwa 45.000 Arbeitsplätze geschaffen. 35.000 davon sind Büroarbeitsplätze. Der geplante Elbtower wird als hybride Immobilie den Abschluss bilden.

Auch in Frankfurt gibt es Konzepte für vertikale Hybridgebäude. Beim „One Forty West“ handelt es sich um einen Wolkenkratzer mit einem Hotel und mehreren Miet- und Eigentumswohnungen. Dieses Hochhausprojekt wird als „Hybridturm“ bezeichnet. Gleiches trifft auf den Omniturm ebenfalls in Frankfurt zu.

Das Ziel von hybriden Immobilien

Aufgrund verschiedener Hürden und Entwicklungen in der Immobilienbranche wurde vielen bewusst, dass in unterschiedlichen Bereichen mehr Flexibilität durch innovative Modelle benötigt wird.

Um Innenstädte rund um die Uhr wiederzubeleben, bieten sich multifunktionale Gebäude an. Sie helfen auch dabei, moderne Lebensansprüche ohne Pendeln nachhaltig mit zu gestalten.

Trotzdem muss man ganz offen sagen: Hybride Immobilien gibt es bislang kaum in Deutschland. Woran liegt das aber? Zum größten Teil hängt es mit rechtlichen Maßnahmen zusammen. Oft ist der Bau von hybriden Gebäuden aufgrund von baurechtlichen Richtlinien und Stadtentwicklungsvorgaben rechtlich kompliziert. Man kann im Allgemeinen von einer aufwendigen und kostenintensiven Planung sprechen.

Fazit: Inwiefern sind hybride Immobilien sinnvoll?

Trotz aufwendiger Planung und komplizierten baurechtlichen Richtlinien kann man bei Gebäuden gemischter Nutzung von einer attraktiven Assetklasse sprechen, welche sowohl Nutzer:innen als auch Investor:innen einen erheblichen Mehrwert gewährleisten. Besonders durch die urbane Lage und die unterschiedlichen Funktionen der Mixed-Use-Objekte wird eine breitere Risikostreuung ermöglicht. Schwankungen der einzelnen Märkte betreffen diese Art von Gebäude weniger.

Vor allem seit der Corona-Pandemie wurde der Bedarf an neuen Wohn- und Arbeitskonzepten verdeutlicht: Zentrale Wohnimmobilien, vielleicht angereichert um Co-Working Spaces werden aufgrund von Home-Office immer wichtiger, währenddessen gängige Büro- und Retail-Gebäude teilweise an Relevanz verlieren und in ersten Ansätzen auch im Rahmen von Umnutzungskonzepten angepasst werden.

Die hybriden Immobilien werden zukünftig vermehrt Bestandteil der modernen nachhaltigen Stadtentwicklung lebendiger Quartiere bei weiter wachsender Urbanisierung auf begrenzten Flächen sein.

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