Motivation ist der Antrieb, der uns dazu bringt, etwas Bestimmtes zu tun. Im Business wie im Privatleben. Sie macht es möglich, Ziele zu erreichen, den inneren Schweinehund zu besiegen und Herausforderungen zu bewältigen. Sie ist der Motor, der Unternehmerinnen und Unternehmer entgegen allen Widerständen die Kraft und den Mut gibt, nicht aufzugeben.
Schließlich ist das Unternehmertum mit vielen Unsicherheiten und Risiken behaftet: Schaffe ich es, regelmäßig Einnahmen zu generieren? Was, wenn mir ein schwerwiegender Fehler passiert? Ist es eine gute Idee zu gründen, schließlich raten mir alle davon ab?
Ohne den inneren Antrieb übernehmen Ängste und Zweifel die Oberhand und das Projekt „eigenes Unternehmen” ist zum Scheitern verurteilt.
"Erfolg ist nicht endgültig, Misserfolg nicht verhängnisvoll: Was zählt, ist der Mut weiterzumachen."
Man unterscheidet in der Psychologie zwei Arten von Motivation: die intrinsische und die extrinsische Motivation. Für das Unternehmertum ist die intrinsische Motivation unerlässlich. Sie speist sich von innen heraus und bleibt, komme, was wolle.
Intrinsische Motivation
- wesenseigen, aus dem Inneren kommend
- der Weg steht über dem Ziel
- hohe Bereitschaft, viel Energie zu investieren
- hohe Resistenz gegen Widerstände, Niederlagen und Frust
- speist sich von innen heraus
Extrinsische Motivation
- nicht wesenseigen, von außen wirkend
- das Ziel steht über dem Weg
- nur die Aussicht auf Belohnung motiviert, (viel) Energie zu investieren
- Ausdauer hängt von der Belohnung und deren Wirkdauer ab
- speist sich von außen, es sind immer wieder neue Reize erforderlich
Motivation kann man nicht erzwingen. Entweder sie ist da – intrinsisch oder extrinsisch bedingt (siehe oben) – oder eben nicht.
Geht man nach der bekannten Theorie des amerikanischen Autors, Redners und Unternehmensberaters Simon Sinek, so ist das innere Why bzw. das Warum die Grundvoraussetzung für erfolgreiche Führungspersönlichkeiten und Unternehmen.
Dieses Warum erkläre, warum Menschen, vom Bäckermeister über die Steuerberaterin bis zum Erzieher und zur Heilpädagogin, tun, was sie tun, und zwar beharrlich, ohne äußeren Zwang und mit Erfolg.
Das Warum, so die These von Sinek, ist ein individueller Grund, der über den wirtschaftlichen hinausreicht. Er bringt Menschen dazu, jeden Tag aufzustehen, sich mit Herzblut zu engagieren, und alles dran zu setzen, Ziele zu erreichen.
Als Beispiele nennt Sinek u.a. die Firma Apple und Menschen wie Martin Luther King oder die Motorflugzeugerfinder Orville und Wilbur Wright. Sie haben entgegen allen Widerständen den Status quo in Frage gestellt, beharrlich an ihren Zielen gearbeitet und Menschen mit ihren Visionen begeistert.
Wer sich unternehmerisch im Einklang mit dem eigenen Warum betätigt, ist demnach automatisch motiviert.
"The only way to do great work is to love what you do."
Wer länger im Geschäft ist, kennt es: Egal, wie sehr man für das Business brennt, nicht immer ist die Motivation da. Wir können phasenweise unseren Antrieb verlieren und in Frage stellen.
Wichtig ist, die Situation nicht überzubewerten. Denn äußere Faktoren können unsere Motivation erheblich beeinflussen, dazu gehören:
- gesundheitliche Probleme
- tagesabhängiges Energielevel
- privates oder berufliches Umfeld
- fehlende Anerkennung
- längeres Ausbleiben von Erfolgen
Die Motivation, ein Unternehmen zu gründen, muss natürlich gegeben sein und mit einer Leidenschaft für die Tätigkeit einhergehen. Doch welches Motiv konkret dahintersteckt, das kann sich von Unternehmerin zu Unternehmer unterscheiden.
Die 4 häufigsten Motive fürs Unternehmertum
- Freiheit und Selbstbestimmung
- Autorität und Entscheidungsgewalt
- Freude an der Selbstverwirklichung
- Anerkennung in Form von zufriedener Kundschaft oder Status
Selbstverständlich spielen immer auch die finanzielle Sicherheit eine Rolle. Meistens ist Geld jedoch nur ein Vorwand, die eigentlichen Motive sind persönlicher Natur.
- 43% Bewahrung von Traditionen und die Fortführung des Familienbetriebs.
Unternehmensgröße: meist kleine bis mittlere Unternehmen im Handwerk. - 25% Leidenschaft für den Beruf und die Möglichkeit zur Selbstverwirklichung.
Unternehmensgröße: kleinste und kleine Unternehmen im B2C oder Handwerk. - 20% wirtschaftlicher und finanzieller Erfolg: Marktdominanz, Expansion und Wachstum.
Unternehmensgröße: mittlere, besonders oft junge Unternehmen im B2B bzw. produzierenden Gewerbe. - 12% Verpflichtung gegenüber Kundschaft und Mitarbeitenden.
Unternehmensgröße: sehr kleine bis kleine Unternehmen im produzierenden Gewerbe, Handwerk, in der Gastronomie und in Nischen.
Als Unternehmerin und Unternehmer wird man immer wieder auf die Probe gestellt. Darunter kann selbst die größte innere Motivation fürs Business mal leiden. Mit diesen Tipps und Methoden können Sie sich aus dem Motivationstief wieder herausziehen.
Wer sich klare Ziele setzt und eine Vision vor Augen hat, blickt nach vorne, richtet jede Handlung darauf aus und hat wieder einen neuen erstrebenswerten Grund, sich fürs Business ins Zeug zu legen.
Sich selbst auf die Schultern zu klopfen, mag in unserer Gesellschaft verwerflich klingen, doch es lässt unser Gehirn neben Fehlern oder Misserfolgen auch das Positive sehen. Dabei gilt: Seien Sie auch auf die vermeintlich kleinen Dinge stolz.
Wenn man in Zweifel über das eigene Unternehmen gerät, hilft es, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Besuchen Sie Netzwerkevents oder suchen Sie sich langfristig eine Person, die Sie als Mentorin oder Mentor begleitet und inspiriert.
Besonders Gründerinnen und Gründer begehen den Fehler, sich keine Auszeiten zu gönnen. Das Energielevel ist am Boden, nichts macht mehr Freude. Mit einem Ausgleich zur Arbeit kommt automatisch wieder die Motivation für diese.
Die geliebte Arbeit kann demotivierend werden, wenn man unliebsame Aufträge annimmt oder auf „schwierige” Kundschaft trifft. Lernen Sie, Nein zu sagen. Sie gewinnen Zeit für bessere Aufträge, die Sie wieder fürs Business motivieren.
Manchmal fehlt die Motivation auch nur für bestimmte Aufgaben im Business, z. B. die Steuerklärung. Tun Sie sich einen Gefallen, und geben Sie ab, wenn Sie können! Die Befreiung von solchen Aufgaben wirkt Wunder.
Bleiben Aufträge über längere Zeit weg, kann das an unserer Grundmotivation nagen. Versuchen Sie, dem entgegenzuwirken, indem Sie die Flaute als Zeitgewinn sehen. Gehen Sie jetzt all das an, was Sie sonst nicht schaffen. Die Zeit sinnvoll zu nutzen, gibt Ihnen das Gefühl der Kontrolle über Ihr Business zurück.
Es gibt Aufträge, die uns zusetzen. Wer dann zu viel von sich erwartet und dabei scheitert, verliert die Motivation. Das kann bei einem Auftrag folgenschwer sein. Seien Sie nicht zu streng zu sich. Teilen Sie die Aufgabe in kleine Teilschritte und gehen Sie langsam vor, statt sich zu übernehmen.
Als Unternehmerin oder Unternehmer wissen Sie: Die Arbeit hört nie auf. Das lässt sich nicht zwar nicht ändern. Sie haben es aber in der Hand, dass die Fülle an Aufgaben nicht zum Motivationskiller wird. Setzen Sie sich einen Fokus für den Tag, die Woche oder den Monat und halten Sie sich daran.
Wer ein Unternehmen gründet, hat sie automatisch: Motivation. Sie ist unerlässlich, um sich trotz vielfältiger Herausforderungen und Unsicherheiten nicht vom Kurs abbringen zu lassen. Doch sie ist nicht für immer garantiert. Äußere Faktoren können junge wie gestandene Unternehmerinnen und Unternehmer in ein Motivationstief reißen. Dann heißt es, sich fürsorglich um sich selbst zu kümmern und Lösungen für die Ursachen zu finden.