Newsroom Obliegenheiten

Notwendiges Übel oder wichtige Daseinsberechtigung?  

Julia Nebe Lead Underwriter Cyber 20. November 2023
Zwischenzeitlich sind Obliegenheiten in fast jedem Bedingungswerk eines Versicherers zu finden und fest im Cyber-Versicherungsmarkt etabliert. Wurde früher noch oft die Aussage getroffen, wir Versicherer würden den Kunden damit nur gängeln, wird das Verständnis und die Akzeptanz immer besser. 
Aber warum gibt es überhaupt Obliegenheiten bzw. warum sind diese so wichtig?

Wir verstehen das Thema Obliegenheiten als Mindestschutz für unsere Versicherungsnehmer. Sind wir ehrlich, wir haben (fast) alle eine Hausratversicherung und trotzdem eine Haustür inkl. Schloss, Rollladen, einbruchhemmende Fenster etc. Auch eine Hausratversicherung gibt einen Mindestschutz (u.a. bündiges Zylinderschloss) für eine Versicherbarkeit vor. Wenn dieser nicht erfüllt wird, sieht's mit dem Versicherungsschutz bitter aus.

Wir möchten mit Obliegenheiten unseren Versicherungsnehmern keine Steine in den Weg legen, sondern ihn dabei unterstützen, sich einen Mindestschutz zuzulegen.

Denn jeder weiß: Im Bereich Cyber gibt es keinen 100%-igen Schutz, daher ist es umso wichtiger eine Cyber-Versicherung abzuschließen - sozusagen als "Rest-Risiko-Versicherung".

Aber was verbirgt sich denn jetzt hinter den Obliegenheiten?

Das kann ich nur für unser Produkt abschließend beantworten und wie Sie sehen, ist das auch kein "Hexenwerk".

  1. Individuelle Zugänge für alle Nutzerinnen und Nutzer inkl. Passwort. Administrative Zugänge sind ausschließlich Administratoren und für administrative Tätigkeiten vorbehalten. 
  2. Geräte, die z.B. im mobilen Einsatz und über das Internet erreichbar sind, benötigen einen zusätzlichen Schutz wie eine Firewall, Verschlüsselung der Datenträger mobiler Geräte oder ähnliche Maßnahmen.
  3. Schutz gegen Schadensoftware durch Virenscanner, einer Firewall oder dergleichen
  4. Patch-Management-Verfahren - sicherheitsrelevante Sicherheitspatches bzw. -updates müssen unverzüglich installiert werden.
  5. Wöchentliche Datensicherung, wobei die Datensicherungen physisch getrennt aufbewahrt und vor nachträglicher Manipulation geschützt werden müssen (z.B. mit einem Passwort). Außerdem muss durch regelmäßige Prüfungen sichergestellt werden, dass die Datensicherung auch funktioniert. 

Ich glaube, die wesentlichen Punkte erfüllen wir sogar mit unserem Smartphone 😉