Normalerweise fallen Zecken in die Winterstarre, sobald die Temperaturen sehr niedrig sind. Nach einem milden Winter bevölkern diese Spinnentiere allerdings schon im Frühjahr Wälder und Parks. Ab fünf Grad Celsius sind die Zecken aktiv und suchen nach Nahrung.
Zecken übertragen die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), eine Virusinfektion. Vor allem deshalb ist es so wichtig, sich zum Thema Schutz zu informieren. Die Zahl der Menschen, die an FSME erkranken, kann bei milden Wetterbedingungen erheblich steigen.
Wussten Sie, dass
- es weltweit ca. 900 verschiedene Zeckenarten gibt?
- Zecken sich nicht von Bäumen fallen lassen? Zecken klettern maximal 1,5 Meter hoch.
- bereits 10% aller Zecken in Europa Träger von Borreliose sind?
- Zecken zur Familie der Spinnen gehören und sie nicht beißen, sondern stechen?
- Wenn Sie im Freien unterwegs sind und mit Pflanzen in Berührung kommen, sollten Sie Kleidung wählen, die möglichst viel Körperoberfläche bedeckt. Lange Hosen und lange Ärmel sind zwar kein vollständiger Schutz, machen es den Zecken aber schwerer eine geeignete Einstichstelle zu finden.
- Benutzen Sie Zeckenschutzmittel - diese stellen keinen Rundum-Schutz dar, sind aber eine sinnvolle Ergänzung.
- Um Zecken von vornherein aus dem Weg zu gehen, sollten Sie den Kontakt zu Büschen und hohen Gräsern meiden.
- Nach Ihrem Freizeitprogramm im Freien suchen Sie Ihren Körper und die Kleidung nach Zecken ab. Besonders beliebte Stellen für Zecken sind die Kniekehlen, die Innenseite der Oberschenkel, die Leistengegend, Hals und Nacken, sowie die Achseln.
- Wenn Sie eine Zecke entdeckt haben, entfernen Sie diese so rasch als möglich. Da die FSME-Viren sich im Speichel der Zecke befinden, werden diese unmittelbar beim Stich übertragen, aber der Borreliose-Erreger befindet sich im Darm der Zecke und wird meist erst nach ca. 24 Stunden übertragen (beim falschen Entfernen bzw. Quetschen der Zecke kommt es zu einer frühzeitigen Übertragung der Erreger)
- Verwenden Sie für das Entfernen der Zecke das richtige Hilfsmittel, z. B. eine Zeckenkarte.
- Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine entzündliche Infektionskrankheit der Hirnhäute, des Gehirns und mitunter des Rückenmarks. Eine vorbeugende Impfung bietet Schutz.
- Borreliose ist eine multisystemische Infektionskrankheit, die sowohl Organe, das Nervensystem, die Gelenke und das Gewebe befallen kann. Eine Impfung gibt es gegen Borreliose nicht, aber da im Normalfall die Erreger erst 24 Stunden nach dem Stich übertragen werden, kann das Risiko einer Infektion durch fachgerechtes und schnelles Entfernen der Zecke erheblich gesenkt werden.
- Verlassen Sie sich nicht darauf, in einem zeckenfreien Wohngebiet zu leben. Schließlich sind Sie auch unterwegs. Vor einer Reise ins Ausland sollten Sie sich auf jeden Fall informieren.
- Mit den Fingern den Körper der Zecke anfassen (Quetschgefahr).
- Zecken mit Öl tränken (Zecke erbricht den Darminhalt in die Einstichstelle, inkl. aller Erreger).
- Zecke herausdrehen (es besteht die Gefahr, dass der Kopf bzw. die Mundwerkzeuge abgedreht werden).
- Keine Geheimtipps bzw. Hausmittel verwenden (das Abbrennen einer Zecke hat gleich mehrere Gefahrenquellen).
- Wenn Teile der Zecke beim Entfernen unter der Haut stecken bleiben.
- Wenn Sie eine Hautveränderung an der Stichstelle feststellen.
- Wenn Sie 7 bis 14 Tagen nach einem Zeckenstich grippeähnliche Symptome wie Fieber, Abgeschlagenheit, Unwohlsein, Kopfschmerzen oder Gliederschmerzen haben.
- Wenn Sie ohne Impfschutz in einem FSME-Gebiet von einer Zecke gestochen wurden, suchen Sie in diesem Fall den Arzt möglichst noch am gleichen Tag auf.
Nicht vergessen:
Nach dem Spaß im Freien Körper nach Zecken absuchen. Wenn Sie einen Zeckenstich entdecken, machen Sie sich eine Notiz, um bei einem möglichen späteren Arztbesuch noch zu wissen, wann Sie gestochen wurden.
Die gefährlichste Krankheit, die von Zecken übertragen wird, ist die so genannte Frühsommer-Meningoenzephalitis, besser bekannt unter der Abkürzung FSME. Nicht jede Zecke ist Träger der gefährlichen FSME-Viren. Ist sie aber infiziert, so nimmt mit jeder Minute Saugen die Gefahr der Erregerübertragung und damit einer Erkrankung zu.
Zecken und FSME: Impfen bietet Schutz!
Es ist wichtig zu wissen, dass FSME in einer ersten Phase mit grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Nackensteifheit oder Gelenksschmerzen beginnt. In einer zweiten Phase kommt es je nach Schwere der Erkrankung zur Hirnhautentzündung. Bei Beteiligung des Gehirns und des Rückenmarks auch zu Lähmungen und schweren Beeinträchtigungen. Eine Therapie ist derzeit nicht möglich, sondern nur eine Linderung der Symptome. Im Extremfall kann FSME sogar tödlich enden. Sehr einfach und am wirksamsten ist die FSME-Impfung, die vorbeugend vor dem Ausbruch der Krankheit Schutz bietet. Auch wenn man sich nicht oft im Wald aufhält, kann eine Impfung sinnvoll sein, denn entgegen der allgemeinen Meinung sind Zecken mittlerweile auch in Städten verbreitet. Jeder Aufenthalt in Parks und Grünflächen kann ebenso zu einem Zeckenstich führen wie Freizeitaktivitäten in Wäldern und Wiesen.
Ohne Auffrischung kein Schutz
Die FSME-Impfung besteht aus drei Teilimpfungen, nach der letzten Teilimpfung sollte alle 5 Jahre eine Auffrischungsimpfung erfolgen. Ab einem Alter von 60 Jahren wird die Auffrischungsimpfung alle 3 Jahre empfohlen. Ein kurzer Stich bei der Impfung schützt mehrere Jahre vor der unheilbaren Zeckenkrankheit.
Alle Zeckengrößen können mit einer Zeckenkarte sehr einfach und hautschonend entfernt werden. Durch die Scheckkartengröße sind sie praktisch in Brief- oder Hosentasche zu verstauen und im Fall des Falles stets griffbereit.
Zusammmengefasst lässt sich sagen, dass die Zeckenzeit in Deutschland in der Regel von Februar bis Oktober anhält. Der Beginn oder das Ende der Saison können sich bei entsprechenden Temperaturen aber auch verschieben. Menschen, die viel Zeit in der Natur verbringen, sollten immer damit rechnen, Zecken zu begegnen. Mit unserer Unfallversicherung sind Sie jederzeit zuverlässig geschützt.
16. März 2023