Für wenig Schlaf kann es viele gute und schlechte Gründe geben: Ein kleines Kind, ein großes Kind, viele Kinder ;), Sorgen und Stress oder körperliche Leiden aber auch der letztlich selbstgewählte Schlafentzug frei nach dem Lebensmotto „work hard, play harder“ – also durchgefeierte Nächte, Alkohol, am nächsten Tag wieder zur Arbeit oder ins Fitnessstudio… Wir wollen das Leben auskosten und bestmöglich nutzen, ständig alles geben, abends am Feierabend noch 20 WhatsApp-Messages versenden und nebenbei die dritte Staffel irgendeiner Serie auf Netflix laufen lassen …
Was kommt dabei zu kurz? Allzu oft unser wohlverdienter Schlaf! Eine Untersuchung im Auftrag der Basler Versicherungen zeigt, dass sich jeder vierte Bundesbürger im Schnitt weniger als sechs Stunden Schlaf am Stück gönnt. Dabei ist gesund Schlafen doch so elementar wichtig für uns. Schlaf verleiht uns geradezu Superkräfte. Sehen Sie selbst, welche Macht gesunder Schlaf über Ihr Leben hat und warum Sie sich möglichst gut mit ihm stellen sollten:
Wer zu wenig schläft, riskiert schwache Abwehrkräfte. Das belegen verschiedene renommierte Studien. Wer regelmäßig weniger als sieben Stunden schläft, zeigt ein signifikant erhöhtes Erkältungsrisiko. Durchgehend gesund schlafen stärkt das Immunsystem und erhöht die Abwehrkräfte gegen krankmachende Viren. Dabei kurbelt insbesondere der Tiefschlaf das Immunsystem an. Warum das so ist, erklären Wissenschaftler im Journal „Trends in Neurosciences“: Im Tiefschlaf wandern die während des Tages erworbenen Informationen über krankmachende Keime in den Langzeitspeicher unseres Abwehrsystems, wo sie dann bei Bedarf abgerufen werden.
Gut und gesund schlafen bewahrt Sie aber nicht nur vor Schnupfen, er fördert auch Ihre Konzentrationsfähigkeit. Denn das Gehirn ist auch dann fleißig, wenn der Körper ruht: Es kann in dieser Zeit sozusagen aufräumen, Wichtiges von Unwichtigem trennen, Inhalte speichern und Abfallstoffe entsorgen. All das wirkt sich positiv auf die Konzentration aus, die eine anspruchsvolle neuronale Tätigkeit des Gehirns ist. Dadurch werden wir insgesamt leistungsfähiger.
Ausreichend gesund schlafen ist wichtig für unser seelisches Wohlbefinden. Wenn wir träumen, verarbeiten wir Themen, für die in unserem hektischen Alltag gar kein Platz ist, die uns aber dennoch emotional beschäftigen. Nicht umsonst heißt es so schön: „Schlaf ist das Bügeleisen der Seele“. Die Forschung zeigt, dass schlechter Schlaf hingegen nicht nur eine Begleiterscheinung von Depressionen ist, sondern diese sogar hervorrufen kann. Regelrechte Schlafstörungen sollte man daher ernst nehmen und zeitgerecht behandelt, um Schlimmeres möglichst zu verhindern.
83 Meter Blindflug: Diese Strecke legen Sie im Auto bei drei Sekunden Schlaf mit nicht einmal 30 km/h zurück! Latente Müdigkeit ist aber auch dann im Straßenverkehr gefährlich, wenn sie „nur“ die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit beeinflusst. Laut der European Sleep Research Society sind Schlafmangel und Schlafstörungen unter den Hauptverursachern von Verkehrsunfällen. Betroffen sind viele, wie eine Untersuchung im Auftrag der Basler Versicherung zeigt: Demnach sind mehr als die Hälfte der deutschen Autofahrer schon einmal aufgrund von Schlafmangel in eine gefährliche Situation geraten.
Schlafmangel führt oft zu übermäßiger Esslust und zwar vor allem in den Abendstunden und während der Nacht, wenn der Stoffwechsel weniger aktiv ist. Abgesehen davon, dass solche Naschattacken natürlich unser Verdauungssystem belasten – welche Konsequenzen die daraus resultierende, erhöhte Kalorienzufuhr mit sich bringt, wissen wir alle.
Abgesehen vom leidigen Thema Gewicht wirkt sich ausreichender Schlaf auch positiv auf unsere Fitness, Ausstrahlung und Attraktivität aus. Man muss schon sehr jung sein, damit sich Schlafmangel nicht auch äußerlich durch ein ermattetes Aussehen und ein müdes Gesicht bemerkbar macht. Ihren Schönheitsschlaf braucht vor allen Dingen unsere Haut – sie belohnt uns im Gegenzug mit weniger Faltenbildung und einem frischeren Teint – na wenn das nichts ist. ;)
Viel gravierender jedoch: Mehrere wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass Menschen mit Schlafstörungen ein erhöhtes Risiko für schwerwiegende Krankheiten aufweisen. Die Liste ist lang und nichts davon will man haben: Von kolorektalen Polypen, die mit der Zeit bösartig werden können über erhöhten Blutdruck, Herzbeschwerden und Arterienverstopfungen bis hin zu einem möglichen Zusammenhang zwischen Brustkrebs und Schlafstörungen… So ist es insgesamt nicht verwunderlich, dass breit angelegte Schlafstudien ein erhöhtes Sterberisiko in jüngerem Alter bei Schlafmangel aufzeigen.
Es gibt also viele gute Gründe, die dafür sprechen, auf ausgedehnte nächtliche Ruhepausen zu achten. Oft helfen schon kleine Dinge, um herunterzufahren und gut und gesund schlafen zu können. So sollte man etwa vor der Nachtruhe auf volle Mahlzeiten und auf koffeinhaltige Getränke verzichten. Auch ein Übermaß an Alkohol und Nikotin kann sich negativ auf den Schlaf auswirken. Sport hingegen wirkt sich positiv aus, auch wenn er nicht unmittelbar vor der Nachtruhe zu Ende gehen sollte. Lärmquellen müssen ausgeschaltet werden; die Qualität der Matratze und des Lattenrosts sollten stimmen und auch die Luft im Schlafzimmer, die möglichst frisch und nicht aufgeheizt sein soll, trägt zu gesundem Schlaf bei. Nicht zu vergessen natürlich, die hellen Displays, die man auch besser irgendwann mal am Abend zur Seite legen sollte (Helligkeit dimmen ist schon mal ein Anfang). Bei Problemen und Stress im Alltag sind jedoch Entspannungsübungen vor dem Einschlafen am wirkungsvollsten.
Wir wünschen süße Träume! :)
28. Juni 2018
Westend61, FOF005364