Warum Start-ups Maklerinnen und Makler an ihrer Seite brauchen
Fall 1: Ausgerechnet ein Startup mit Tech-Know-how wird Opfer von Cyberkriminalität
Anna Müller* hatte eine Vision: lokale Restaurants mit umweltfreundlichen Lieferfahrerinnen und -fahrern in ihrer Stadt über eine App zu verbinden. Die Endkundinnen und -kunden sollten in ihrem Lieblingsrestaurant bestellen und sich ohne schlechtes Gewissen das Essen per E-Bike oder Elektroauto liefern lassen können. Nach 18 Monaten Entwicklung ging ihr Startup mit der App „Grüne Welle”* live. Innerhalb weniger Monate: 80 Partnerinnen und Partner aus Restaurants sowie Fahrerinnen und Fahrer. Täglich 200 Bestellungen.
Dann kam der Schock: Cyberangriff.
15.000 Datensätze werden mit Namen, Adressen, Telefonnummern und Zahlungsinformationen gestohlen. Mehrere Partnerinnen, Partner sowie Kundinnen und Kunden erhalten Phishing-Mails und werden Opfer von Identitätsdiebstahl.
Der Gesamtschaden: 160.000 Euro
Anna musste nach 8 Monaten Insolvenz anmelden. Ihr Startkapital über 200.000 Euro ist komplett aufgebraucht, dazu kommen 40.000 Euro Schulden und ein zerstörter Traum.
Fall 2: Ein Fehler kann ausreichen, um sogar gestandene Betriebe zur Schließung zu zwingen
Ein anderer Fall zeigt, dass auch in einem Traditionsbetrieb die richtige Absicherung Gold wert ist.
Andreas Schaffer*, 42, übernimmt die Tischlerei seines Vaters. Seine Innovation: Ein Online-Konfigurator für maßgeschneiderte Möbel. Kundinnen und Kunden können ihren Wunschschrank oder ihre Traumküche digital planen, der Betrieb fertigt und liefert deutschlandweit.
Der Erfolg stellt sich schnell ein: Binnen 6 Monaten verdoppelt sich der Umsatz.
Doch dann kam der erste und schnell daraufhin tragischerweise der zweite Rückschlag: Ein online konfiguriertes und gefertigtes Kinderhochbett bricht zusammen. Dadurch erleidet ein 9-jähriges Kind einen komplizierten Armbruch und eine Gehirnerschütterung. Die Eltern verklagen die Tischlerei.
Einen Monat später führt ein systembedingter Fehler beim Online-Konfigurator zu falschen Materialberechnungen. 16 Küchen werden mit zu dünnen Arbeitsplatten geliefert, die bereits nach wenigen Wochen Risse zeigen.
Gesamtschaden: 290.000 Euro
Nach 20 Monaten das Aus: Andreas muss die Tischlerei seiner Familie aufgeben. Der einst profitable Betrieb hinterlässt 150.000 Euro Schulden und vier arbeitslose Mitarbeitende.
Die beiden Beispiele bestätigen einmal mehr, dass eine passgenaue Absicherung kein Nice-to-have ist, sondern ein wichtiges Instrument in der Geschäftsentwicklung.
Skizzieren wir kurz, wie Anna und Andreas* das Schlimmste hätten abwenden können.
Anna* hätte mit einer auf ihr Business zugeschnittenen Cyberversicherung ihren Traum weiterleben können.
Die Baloise Cyber-Police für Firmenkunden beispielsweise hätte sowohl für erlittene Eigen- als auch Drittschäden, in ihrem Fall an Kundinnen und Kunden sowie an Partnerinnen und Partnern, gegriffen.
Auch Andreas* hätte den Familienbetrieb nicht aufgeben müssen, wenn er für die typischen Risiken in seiner Branche vorgesorgt hätte.
Da er den Betrieb vom Vater übernommen hatte, wäre die Überprüfung aller laufenden Betriebsversicherungen und die jeweilige Abdeckung durch eine Maklerin oder einen Makler der richtige und wichtige erste Schritt gewesen.
Mit dem Online-Konfigurator hat er ja ein neues Business-Modell eingeführt. Wie wir gesehen haben, hat es neue Geschäftsrisiken mit sich gebracht. Auch ein Hackerangriff wäre hier denkbar gewesen.
Für den beschriebenen Schaden wäre in erster Linie eine Betriebshaftpflicht die richtige Absicherung gewesen, um die Schadenersatz- und Schmerzensgeldforderungen abzufedern.
* Die Namen und die Geschichten sind frei erfunden auf Basis von echten Schadensfällen.
Fehler passieren und falsche Entscheidungen werden getroffen. Das gehört zum Business dazu, aber sie müssen nicht das Ende bedeuten.
Schauen wir uns mal an, aus welchen Gründen junge Unternehmerinnen und Unternehmer sich nicht frühzeitig oder ausreichend absichern.
Dazu hat die VGH, der größte öffentliche Versicherer Niedersachsens, Anfang 2023 insgesamt 300 Gründerinnen und Gründer befragt:
- 67% kennen sich nicht gut genug aus, als dass sie eine Firmenversicherung selbstständig ohne Beratung abschließen würden.
- 62% finden es schwer, sich einen Überblick beim Thema Gewerbeversicherung zu verschaffen.
- 61% empfinden die Vielfalt an Versicherungsangeboten als Hürde, um zu erkennen, welche Leistungen für sie relevant sind.
Quelle: „Gründerstudie ,Betriebliche Altersvorsorge, Unternehmerschutz, Cybersicherheit – sind Jungunternehmen und etablierte KMU richtig beraten und versichert?’“ von VGH in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut „Heute und Morgen” aus Köln.
- 95 Prozent der Jungunternehmerinnen und -unternehmer empfinden eine professionelle Beratung bei Versicherungen als sehr wichtig.
- 94 Prozent wünschen sich dabei eine zentrale Ansprechpartnerin bzw. einen zentralen Ansprechpartner.
Das ergab die bereits oben erwähnte Gründerstudie von VGH Versicherungen aus dem Jahr 2023.
Das bedeutet: Der Bedarf ist da. Die Frage ist: Wie machen Sie auf sich aufmerksam und was können Sie tun, um langfristig an der Seite von Gründerinnen und Gründern zu bleiben?
Wir haben ein paar Ideen für Sie zusammengetragen:
Für Sie als Maklerin oder Makler ist es nichts Neues: Eine durchdachte Vorsorge für Gründerinnen und Gründer ist nicht nur sinnvoll, sondern im Zweifel sogar „traumerhaltend”.
Die Herausforderung liegt darin, sich bei den Jungunternehmen rechtzeitig sichtbar zu machen und in Kontakt zu bleiben, damit es für ihren Traum am Ende nicht zu spät ist. Denn viele fühlen sich überfordert und wünschen sich professionelle Beratung. Dafür gibt es eine Reihe an Möglichkeiten, die vergleichsweise einfach und kostengünstig umzusetzen sind.
Sicher ist, mit den rasenden technischen Entwicklungen kommen immer neue Business-Modelle und damit auch neue Risiken auf junge Unternehmen zu. Mit Ihrer Expertise bleiben Sie deshalb als „Traumbewahrerin bzw. -bewahrer” jetzt und in Zukunft gefragt.